Für den Hefe-Schwamm:
30 g Hefe.
1 EL Zucker.
2 Esslöffel Mehl.
2 Esslöffel warmes Wasser.
Für den Teig:
1 Cup (250 ml) warme Milch.
100 g weiche Butter.
1 Ei.
4 EL Zucker.
4 Tassen Allzweck-Mehl.
Für die Füllung:
1 Cup (~ 150 Gramm) kernlose Rosinen.
100 g gemahlene Mandeln und Toast.
Zimt abschmecken.
Eine Prise Nelken und Muskatnuss.
Zucker und Butter der Masse, um zu malen.
Für den Boden der Backform:
Butter.
Mandeln.
5 Esslöffel Zucker.
Zubereitung:
„Hefe-Schwamm“:
Hefe, Mehl und Zucker im lauwarmen Wasser verrühren bis eine cremige Konsistenz erreicht ist.
10 Minuten ziehen lassen.
Teig:
Warme Milch, Butter und Zucker in eine große Schlüssel geben und verrühren.
Hefe-Schwamm und Ei der Milch beigeben.
Mehl hinzufügen und zu einer einheitlichen glatten Teigkugel kneten. Ziehen lassen.
Füllung:
Rosinen, Mandeln, Zimt, Nelken, Muskatnuss, Zucker und geschmolzene Butter hinzufügen.
Abschmecken.
Kleiner Tipp:
Anstatt eine gemahlene Muskatnuss lieber eine ganze Muskatnuss verwenden und mit einem Messer sehr fein abreiben. Sehr intensives aber doch angenehmes Aroma.
Letzte Schritte:
Teigkugel mit einem Nudelholz auf eine Dicke von etwa 0,5 cm ausrollen.
Anschließend mit geschmolzener Butter bestreichen.
Die Füllung gleichmäßig auf der Teigfläche verteilen.
Nun den Teig mit der Füllung vorsichtig aufrollen.
Die resultierende Teigrosinenwurst nun in 2 cm dicke Stücke schneiden. Das reicht für etwa 1 1/2 bis 2 runde Backformen.
Backform mit Butter bestreichen. Anschließend mit Zucker und Mandeln bestreuen und nun
die Kuchenstücke einsetzen.
Bei 180 Grad goldbraun backen.
Persönliche Meinung/Fazit:
Super einfaches Rezept, schnell zu machen, sieht gut aus und schmeckt auch. Ich persönlich würde es noch mit Eigelb bestreichen und eventuell eine Glasur hinzufügen. Erinnert an „Cinnabons“.
Zutaten:
1 Weißkohl, großer Kopf
1 Zwiebel , mittelgroß, gehakt
1/4 cup Wasser (~60ml)
1 1/2 kg Hackfleisch
1 TL Salz
1 TL Pfeffer
Ihren Lieblingsteig oder Sweet Dough.
Zubereitung:
Weißkohl und Zwiebel zerkleinern und in einen großen Topf geben
Salz, Pfeffer und etwas Wasser hinzufügen und ordentlich vermischen.
Ganz wichtig! Weißkohl und Zwiebel ordentlich würzen und abschmecken.
Diesen WeißZwieWürz-Mix in einem großen Topf garen bis er komplett weich geworden ist. Entfernen Sie nun die restliche Flüssigkeit.
Hackfleisch in einer Pfanne braten bis es durch ist. Entfernen sie das überschüssige Fett.
Hackfleisch in den WeißZwieWürz-Mix geben.
Nochmal probieren. Im originalen Rezept steht nichts davon, dass man das Fleisch würzen muss, aber ich empfehle es, da es doch sehr fad schmeckt.
Teig ausrollen bis es eine Dicke von 3mm erreicht ist danach 7,5 x 7,5 cm große Quadrate ausschneiden. Füllen Sie nun die Quadrate mit paar Löffeln des Hackfleisch/Weißkohlmixes. Bringen Sie nun die Ecken jeder Seite zusammen und versichern Sie sich, dass die Seiten verschlossen sind.
Legen Sie die zusammengeführte Seite nach unten in eine gut eingefettete Schale. Lassen sie es anschließend für 20 Minuten ruhen. Backen Sie diese dann bei 175° für 25-30 Minuten bis die Kraut Berok goldbraun sind. Servieren Sie diese heiß.
Sie können je nach Wunsch mehr oder weniger der einzelnen Zutaten verwenden.
Mir ist das Rezept leider nicht nach den Vorgaben gelungen. Also, nur für Kochmutige mit Talent. Mir fehlt das Talent. Aber ich will es euch auch nicht vorenthalten.
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Zutaten:
230ml Milch, abgekocht (Um abzukochen: erhitzen bis kurz vorm
Siedepunkt, wenn kleine Blasen am Rand des Topfes auftauchen.)
230ml Wasser
100g Zucker
1 Teelöffel Salz
2 Päckchen Hefe
650g Mehl
2 Eier, geschlagen
Zubereitung:
gekochtes Wasser, Zucker und Salz in eine große Schüssel geben und verrühren.
Hefe, geschmolzene Butter und 250g Mehl hinzufügen
Mit einem elektrischen Mixer für 2 Minuten kneten
Nun die Eier hinzufügen und mit den Händen weiter kneten bis eine einheitliche Konsistenz vorhanden ist.
Fügen sie das restliche Mehl hinzu (400g) und kneten sie es nochmals für 5 Minuten
Lassen Sie es nun für mindestens 30 Minuten ruhen.
Das hier ist eine kleine Geschichte, die mir persönlich passiert ist. Ich erzähl Sie immer wieder gerne und sie scheint den Leuten zu gefallen.
Nach dem Studium hatte ich ein Internship in Regenstauf. Jedenfalls habe ich dort einen Gleichgesinnten aus Hamburg getroffen. Er Deutscher, ich Wolgadeutscher. Wir verstanden uns super. Eines Tages fragte er mich, wo ich denn herkam. „Aus dem schönen Süden, genauer gesagt Öhringen in Baden-Württemberg“ antwortete ich. Und seine Reaktion? – „Du kannst aber gut deutsch“
Was in seinen Augen wahrscheinlich ein Kompliment war, war für mich fast schon eine Beleidigung. „Was? Wegen meinem russischen Vornamen?“ – die Gedanken flogen mir kurz durch den Kopf, aber auch eher mit Humor. Hab es dann auf sich beruhen lassen und sofort wieder vergessen.
Die Tage vergingen und wir verstanden uns weiterhin super. Eines Tages tauchte dann eine Frau in unserer Abteilung auf. Mitte zwanzig, dem heutzutage normalen „Outfit für leicht Mollige“*, rötlich-blonde Haare und einem, immer zu bestehenden, natürlichen Lächeln. Sie war neu. Ihr war natürlich nicht anzusehen woher sie kam, bis die dann den Mund aufmachte.
* Unten eng, Oben locker. z.B. eine enge Hose, die bis über den Bauchnabel reicht oder Leggins mit lockerem Oberteil usw.
Und wir stellten sofort fest, sie kommt ebenfalls aus dem Süden. Und plötzlich verstand ich was der „Hamburger“ mit „du kannst aber gut deutsch.“ eigentlich meinte. Jedesmal wenn sie sprach schaute der Hamburger immer wieder hilfesuchend zu mir. Denn die gute Frau redete ausschließlich schwäbisch und wiederholte das Gleiche, empört und jedesmal lauter, wenn jemand sie nicht verstand. Natürlich komplett unbeirrt von der Tatsache, dass sie sich in Bayern befand und mit einem Norddeutschen sprach.
Was für mich selbstverständlich war, vom Schwäbischen automatisch ins Hochdeutsche zu wechseln, war der Frau völlig fremd und ist mir zuvor auch nie aufgefallen, denn ich habe noch nie einen Schwaben außerhalb dessen natürlicher Umgebung gesehen und erlebt.
Mit einem super breiten Grinsen übersetzte ich ihm dann immer wieder was die Frau sagte. Das Grinsen? Die schwaba könna koi deidsch, zumindeschd wenigr als i.
Und ich konnte mich mit mehr deutsch Deutschen verständigen als der deutsch Deutsche aus dem Norden.
Die Saporoger Kosaken schreiben dem türkischen Sultan einen Brief
Ach ja. Noch etwas interessantes. Das Titelbild ist das Gemälde „Die Saporoger Kosaken schreiben dem türkischen Sultan einen Brief“. Ganz interessant wie diese dem Sultan antworten. Der Text? Hier.
Oder
Theatrical release poster in faux Cyrillic
Die niedrige Geburtenrate Deutschlands macht weltweit Schlagzeilen. Was aber nicht in der ganzen Welt Schlagzeilen macht ist, dass Deutsche sich in Asien rasant vermehren. Und wo genau? Ich sag nur Sexy Time! Weiterlesen.
Familycentral.net hat eine sehr große, funktionierende Datenbank die ebenfalls sehr viele Russlanddeutsche Daten hat. Leider sind die Datenbänke in Deutschland eher schlecht als recht, bei dieser war ich sehr überrascht, denn ich konnte sogar meinen Stammbaum noch weiter zurückverfolgen, als ich eh schon kannte. Einen Blick und Versuch ist es auf jedenfalls wert.
Das Problem ist, dass es diese Seite komplett auf Englisch ist. Dieser Beitrag ist für Leute gedacht, die Probleme mit Englisch haben. Der Rest kann einfach auf die Überschrift klicken und anfangen suchen.
Anleitung mit Praxis-Beispiel:
Ich denke, dass es einfacher ist dem ganzen zu folgen anhand eines begleitenden Beispiels. Ich versuche das so einfach wie möglich zumachen. Im Prinzip kann man auch mit Schritt 1 gleich loslegen, ist aber definitiv einfacher, wenn man die anderen Schritte auch durchliest.
Schritt 1: Namenseingabe
Eingekreist sind:
First Name – Vorname
Surname – Nachname
Ich empfehle aber lediglich den Nachnamen einzugeben.
Als Beispiel nehmen wir meinen Namen Grünwald. Da aber „ü“ im Englischen nicht vorhanden ist, muss es in „ue“ umgewandelt werden.
Umwandlungen:
„ä“ in „ae“
„ö“ in „oe“
„ü“ in „ue“
Bei der Namenseingabe auf Umlaute achten. Hier wurde Grünwald in Gruenwald umgewandelt.
Nachdem der Name eingegeben wurde, auf „Search“ klicken.
Schritt 2: Suchergebnisse Auswerten
Man sieht folgende Seite.
Unterstrichen in Rot:
Das ist das wonach ich persönlich suche. Menschen, mit meinem Namen, die in Russland geboren sind.
Spaltenerklärung:
„Sex“ bedeutet hier Geschlecht. M ist für male, männlich und F für Female, weiblich.
Birth heißt Geburt, aber damit ist das Geburtsdatum gemeint.
Birthplace, ist der Ort, an dem die Person geboren ist. Die Reihenfolge ist wie folgt <Stadt>,<Bundesland>, <Land>.
Wie man sieht gibt es etliche Einträge. Ein Vorname wäre natürlich auch von Vorteil, aber ist nicht dringend notwendig. Es kommen Suchergebnisse aus Deutschland und Amerika, aber mich persönlich interessieren nur die aus Russland.
Schritt 3: Person auswählen
Für dieses Beispiel habe ich einfach mal Andreas Gruenwald ausgewählt.
Man sieht jeweils die Mütter und Väter der Vorgänger. Leere Felder bedeuten, dass keine Informationen zur Verfügung stehen. Von Andreas kann man zurück bis zu Johan Kasper Grünwald gehen. Hinter seinem Namen ist noch ein Pfeil.
Dieser Pfeil deutet an, dass es noch weiter geht im Stammbaum. Klickt man drauf, erhält man nun die Vorfahren von Johann.
Da ich aber weiß, dass Johann zu der Zeit der großen Einwanderung zu Russland lebte, kann ich auf ihn klicken und sehen welchen Geburts- und Sterbeort er hatte. Wenn man mit der Maus über den Namen schwebt, kann man zusätzliche Informationen aufrufen.
Beide Kächelchen zeigen eigentlich das gleiche an, außer dass ersteres etwas mehr details hat.
Rote Pfeile:
Birth zeigt Geburtsdatum, Stadt, Kreis, Bundesland und Land an.
Death zeigt Sterbedatum, Stadt, Kreis, Bundesland/Region und Land an.
Der dritte Pfeil zeigt jeweils die Eltern der Person. Father – Vater; Mother – Mutter.
Eingekreist:
Sind seine Kinder.
Tipp: Da nur Männer Namensträger sind, können die Frauen in diesen Fällen ignoriert werden.
Erfolg! Johann Kaspar Grünwald – in Deutschland geboren, in Russland gestorben. Genauer gesagt Grossfelda.
Begleitet wird dieser Artikel mit aktuellen und historischen Bildern der Kolonie.
Der Text wurde von der Zeitung „La Democracia“ aus Olavarría am 11.10.1939 verfasst und von mir frei übersetzt. Um Verwirrung entgegenzubeugen, sollte der Leser wissen, dass es aus der Sicht der Zeitung stammt, also zeitlich gesehen und mit deren Schreibstil.
Großer Dank gilt Jorgelina Fischer, die mir die Informationen und Bilder zur Verfügung gestellt hat. Und Raúl A. Wagner von der Seite www.alemanesdelwolga.com.ar, der den Artikel digitalisiert hat. Vielen Dank!
Die ersten Siedler der Kolonie Hinojo
Aus zuverlässiger Quelle ist es möglich zu garantieren, dass die ersten Bewohner der ersten Siedlung, Namens Kolonie Santa Maria de Hinojo, in der Region Olavarría am 24. Dezember 1877 im Hafen von Buenos Aires ankamen.
Diese Kolonne bestand aus folgenden Personen und ihren Familien:
Jorge Fischer
Andrew Fischer
Joseph Gisler
Andrés Gisler
Miguel Gisler
James Schwindt
Leonardo Schwindt
Pedro Polac
Joseph Simon
John Schamberger.
Die Gruppe bestand aus insgesamt 49 Personen innerhalb der Familien.
Die argentinische Regierung, vertreten durch den Kommissar für Einwanderung, informierte die Kolonne, dass diese die Ländereien in der Nähe von Azul bewohnen und dem Land zu Entwicklung verhelfen sollen.
Zug- und Wagenfahrten
Zu dieser Zeit ging die Eisenbahn nur bis zur Stadt Azul. Also nutzten die Kolonisten zumindest dieses Möglichkeit. Dort angekommen ging es weiter mit Karren, die an Ochsen gespannt waren, 35 Kilometer weiter südlich in das Landesinnere. Am 5. Januar 1878 erreichte die Gruppe das Ziel. Sie übernachteten in Zelten in der Anfangszeit.
Der erste Bürgermeister
Am 12. November 1877 ernannten die verantwortliche Direktoren der Unternehmung ein Komitee, um die Arbeit zur Erstellung von Kolonien zu verteilen. Dieses Komitee wurde vertreten und gelenkt durch:
Eduardo Olivera
Juan Dillon (H.)
Manuel Avasagasti
Belisario Roldán
Blas Dhers
Zum Bürgermeister wurde Enrique Curth ernannt (oder auch Walder Kurt genannt), einem schweizerisch-deutschen Bürger, der die deutsche und kastilische Sprache verstand (Kastilianisch ist ein anderes Wort für Spanisch und wird sehr oft in Latein Amrika verwendet.) und eine perfekte Verständigung mit den Immigranten hatte. Durch Ihn gelang es die ersten Häuser in der Region zu errichten.
Im Mai 1878 kam eine weitere Gruppe von 40 Familien und im April desselben Jahres eine dritte Gruppe von 17 Familien.
Die Regierung schenkte jeder Familie:
drei Ochsen
drei Pferde
einige landwirtschaftliche Geräte
sowie Essen für ein Jahr.
Die ersten Jahre
Die Dorfbewohner der neuen Kolonie durchlebten schwierige Zeiten in den ersten Gründungsjahren. Ausgelöst wurde das Elend vor allem durch den Mangel an Kommunikationsfähigkeit mit den Einheimischen, ständige und lange Trips nach Azul für den Kauf von Lebensmitteln und wegen der Indianer, die ständig versuchten die Kolonisten zu überfallen.
Gegen Ende des Jahre 1877 gab es laut einem Bericht keinen Einzigen, der es wagte die Gegenden in Olavarría weiterhin zu bevölkern. Grund waren vorallem die Indianer, die ein Jahr zuvor aus diesen Regionen verbannt wurden. Die Vergeltung derer war von allen gefürchtet, da ihre Überfälle sich sogar bis an den Rand dieser Kolonie ausweiteten.
Gefangen in dieser Situiation zeigten die ersten Gruppen der russlanddeutschen Siedler, unter der Leitung von Bürgermeister Enrique Curth, Energie und Ausdauer. Sie bekämpften die Indianer und weiteten sogar ihre Kolonie aus.
Gepflanzt wurden 230 Hektar (=ha) Weizen, 60 ha Mais und 4000 arroba (Gewichtseinheit von 25 pound also ~ 11,4 kg * 4000 = 45,6t) Kartoffeln. Durch die harte Arbeit der Menschen entwickelte sich die Kolonie schnell und es wuchs Jahr für Jahr die Bevölkerung.
Seit der Gründung der Kolonie war Katholizismus die weitläufig anerkannte Religion. Mit der Errichtung der Kirche erhielt die Kolonie auch ihren ersten Pfarrer Luis Servert, echter Wegweiser der Seelen und aufrichtiger Seelsorger der Einwohner.
Nordrutsch der Kolonie
Die Kolonie Hinojo wurde eigentlich am Ufer eines Flusses namens „Arroyo Nieves“ gegründet, zog aber später aus verschiedenen Gründen 3 km weiter nördlich, wo es heute liegt. (Der Artikel Spricht von 3 km, Maps sagt was anderes. Ist aber auch nicht wichtig.)
Renommierte Personen
Innerhalb der mutigen Gruppe gab es besonders erwähnenswerte Siedler – wegen ihrer Verdienste und ihres Arbeitseifers.
Herr Jorge Fischer und James Schwindt.
Diese älteren Dorfbewohner haben oft 35 km Fußmärsche nach Azul unternommen, nur um über die Angelegenheiten der Kolonisten mit dem Regierungsvertreter W. Kurth zu sprechen. (Es wird nicht weiter darüber geschrieben. Aber man muss bedenken, dass es ein 70 km Hin- und Zurückmarsch war. Besonders gefährlich wegen der ständigen Bedrohung durch die Indianer.)
GRÜNDER, Jorge Fischer
Don Jorge Fischer einer der Gründer der Kolonie und Mann der großen Initiativen, starb im Jahr 1906, im Alter von 80 Jahren.
Weitere Berichte über die Kolonie
Wir haben bereits in den ersten Jahren der Gründung einen Bericht über die Kolonie geschrieben. Abschließend bleibt zu sagen, dass sich seitdem die Bevölkerung auf 1000 Menschen verstärkt hat. Manche sind direkte Nachfahren der Siedler, andere haben sich dem Ziel, den Ort in ein Zentrum für Fortschritt, Kultur und Bildung zu machen, angeschlossen.
Auf diesem Land leben Menschen mit Ambition und Begeisterung für unser Land. Auffälliges Merkmal dieser Leute ist die Sehnsucht nach Fortschritt und harter Arbeit, die die Kolonie zu einem ruhigen und tüchtigem Ort gemacht hat.
Die Kirche
Feurige katholische Gläubige, die Bewohner der Kolonie, haben durch gemeinsame Anstrengungen eine prächtige Kirche erbaut, dessen architektonischer Stil heraussticht und dessen Innenräume wunderschön geschmückt sind.
Die Kirche hat einen großen Einfluss auf Kultur und geistiges Wohlergehen. Oft werden Feierlichkeiten abgehalten und jeden Sonntag treffen sich die Bewohner und erfüllen ihre Pflicht.
Neben der Kirche nehmen die Treffen „qwue“(Ich schätze mal das sind Lehr-Vorträge.) ebenfalls einen wichtigen Platz in der Gemeinde ein, denn sie bringen allen Kindern verschiedene Themen nahe wie gute Manieren oder Glaubenspraxis.
ALTAR
Interessanter Blick auf den Hauptaltar der Santa Maria de Hinojo, bei der religiöse Zeremonien abgehalten werden mit einer großen Zahl von Gläubigen.
Einzige Überlebende
(man beachte, dass der Artikel vom Jahre 1939 stammt. Zu dem Zeitpunkt hat anscheinend die gute Frau als einzige noch gelebt.) Aus der Gruppe, die im Jahre 1877 die Kolonie gründete, lebt nur noch Dona Ana Maria Poolac von Gisler, renommierten Matrone, Begleiterin des Mannes, der am meisten für die Vergrößerung der Kolonie tat. Jose Gisler.
Dona Ana MP Gisler ist zur Zeit 85 Jahre alt und erzählt sehr oft von den ersten Anfängen der Kolonie, auf Anfragen der Menschen, die die Vergangenheit des Ortes wissen wollen.
Trotz Alter und körperlicher Schwäche gedenkt Mrs. Gisler immer wieder an die schwierigen Tage mit den Indianern und den harten Zeiten, die sie erlebt hat und versucht Vergangenes aufzuarbeiten.
Überlebende
Dona Ana Maria Poolac von Gisler ehrwürdige alte Dame, die einen Teil der ersten Gründer der Kolonie war und jetzt in diesem Ort lebt. Sie ist über 85 Jahre alt und erinnert sich an die ersten Schritte von den Dorfbewohnern, um das Gelände der Kolonie gemacht.
Der Vater Fuchs
Pfarrer RP Joseph A. Fuchs hält die wichtigsten Funktionen des Amtes inne. Er ist ein tugendhafter Priester und ein würdiger Vertreter des Schöpfers, der für seine großen Tugenden bekannt ist. Er führt sein Apostolat mit Routine, Hingabe und Intelligenz, die es ihm ermöglichen große Zuneigung der Bevölkerung zu genießen.*
Die RP Joseph Fuchs wurde am 23. September 1892 in Deutschland geboren. Er kam ins Land im November 1919.
DON Luis Waiman
Mr. Luis Waiman ist der derzeitige Leiter der Pfarrei, lokaler Junge und ein Mann von hervorragenden Eigenschaften. Er ist großzügig, selbstlos und hat die Wertschätzung aller Menschen verdient.*
Leiter
Don Luis Waiman, hervorragender Führer der Kirche.
Jorgelina Fischer – Informations-, Bildbereitstellung – Nachkomme von Jorge Fischer
Jose Feliciano Gottfrit (25-04-1941 † 08-03-2003), Der sich auf das Sammeln unserer historischen Belege spezialisiert hat, zum Nutzen aller Wolgadeutschen. Für ihn ist eine ewige Dankbarkeit für ihre Zeit und Engagement.
Raúl A. Wagner – Design und Adaption
www.alemanesdelwolga.com.ar – Vielen Dank für das Publizieren von Informationen.
* Das Bild des Vaters Fuchs in der Publikation von alemanesdelwolga.com.ar
Um die hervorragenden Sprachkenntnisse der Wolgadeutschen in Argentinien aufzuzeigen, wurde dieser Beitrag bewusst in keinster Weise von mir verändert. Es wurden lediglich einige Bilder hinzugefügt, um einige Inhalte zu verdeutlichen.
Verfasst wurde dieser Bericht von Jorgelina Fischer aus Argentinien.
Das Beitragsbild stammt tatsächlich von der wolgadeutschen Kolonie San Miguel Arcángel, Buenos Aires. Diese Kolonie wurde 1903 von 15 immigrierten Familien gegründet.
Beitrag
Georg Fischer, mein Ur-urgrossvater ist in Kamenka, Gouvernement Saratov (Bergseite) in Russland, im Jahr 1826 geboren. Zusammen mit anderen Landsleuten wanderte er nach Argentinien aus, damals noch ein sehr dünn bevölkertes Land, weshalb es einwanderungswillige Europäer anwarb. Jene Wolgadeutsche Auswanderer, erreichten Buenos Aires im Jahr 1877 mit dem Dampfer Köln, der vom Bremer Hafen ablief.
Die Reise lange vom Herrn Fischer von Kamenka zum Bremerhaven um von dort nach Argentinien zu gelangen. Leider wollte Google Maps bei dieser Route nicht mitmachen. Deswegen ist es jetzt ein Bild. Hier ein Link zur Google Map.
Der Reiseplan der Reisenden war aber damals nicht ganz klar. Nach einigen, haben sich die Reisenden zunächst in Brasilien niedergelassen, dann aber, wegen Gelbfieber in Brasilien, gingen sie nach Argentinien weiter. Nach anderen, ging die Reise direkt nach Argentinien. Die Gruppe bestand aus zehn Familien, darunter nennen wir:
Andreas Fischer, Gerog Fischer, Josef Kissler, Michael Kissler, Andreas Kissler, Peter Pollak, Fosef Simon, Johannes Schamber, Jakob Schwindt und Leonard Schwind.
Die ganze Gruppe ging in das Innere der Provinz Buenos Aires, zunächst mit dem Zug bis zur Stadt Azul, dann mit Wangen bis Olavarría, in deren Nähe sie die Kolonie Hinojo gründeten, die ursprünglich Kolonie Kamenka hiess, am 5.Januar 1878.
Anmerkung: Man kann in Google Maps sich das genauer anschauen um einen besseren Überblick zu bekommen. Einfach mal rein und rauszoomen. Die Kolonie Hinojo liegt übrigens in der Nähe von der markierten Stadt Olavarría.
Georg Fischer und Jakob Schwindt waren die ältesten, und somit, die am meistrespektiert wurden. Ihnen wurde die Verantwortung übertragen, oft nach Azul zu gehen, -oft sogar zu Fuss, um die Bedingungen zu erörtern und die Rechte der Kolonisten zu verteidigen.
Mein Ur-Urgrossvater Georg starb im Jahr 1906 als er 80 Jahre alt war. Sehr viel um jener Zeit. Er war mit Anne-Marie Gisler verheiratet, welche auch in Kamenka geboren war, im Jahre 1847. Sie war die Schwester der Begründer Kissler, aber si wurde mit dem Namen Gisler eingeschrieben. Sie gehörte der 3.Franziskaner Orden an.
Zusammen mit Anne-Marie und Georg Fischer, kamen im Jahre 1877 ihr Sohn Johannes Fischer und seine Ehefrau Anne-Marie Schneider, meine Urgrosseltern. Sie waren 19 und 18 Jahre alt, und in der Kolonie Hinojo bildeten sie ihr Heim, wo sie 10 Kinder zeugten, darunter mein Grossvater Georg Fischer.
Nach der Familiensage, erhielt Johannes Fischer vom Feldherr Julio Argentino Roca selbst als Geschenk seine eigenen Taschenuhr. Roca besuchte die Kolonie Hinojo, und als er mit argentinischen Fahnen an den Strassen empfanen wurde, fragte er, wer diese Huldigung an das neue Vaterland der aus Russland kommenden Wolgadeutschen veranstaltete. Als man ihm antwortete, dass Johannes diese Idee hatte, schenkte er ihm seine goldene Taschenuhr und mit Ketten. Jener Preis war für die Familie Grund zum Stolzsein, und mein Grossvater, -so glaubeich, hat’s seinem ältesten Enkelkind verschenkt.
Portrait des früheren Präsidenten von Argentinien Julio Argentino.General Julio Argentino Roca auf dem 100 Peso-Schein. Dies zeigt nochmals die Wichtigkeit dieser Person auf.
Mein Vater Luis (Ludwig) Fischer ist auf einem Bauernhof der Kolonie San Miguel Arcángel geboren, im Bezirk von Coronel Suárez. Seine Mutter, auch Tochter von Wolgadeutschen, meine liebe Grossmutter Susanne Rau, verstarb mit 96 Jahren, vor nicht lange her. Mein Vater verliess uns im Jahre 2006. Wir, meine Geschwistern und ich, wussten nicht dass wir von jenen Wolgadeutschen Einwanderern abstammen, bis vor drei Jahren, als wir dies entdeckten. Wir wussten zwar über unsere deutschen Wurzeln, aber nicht über den ganzen Umweg über Russland… Bei dieser Forschung haben wir mehrere Familienangehörigen getroffen, die wir für Jahrzehtne nicht sahen. Darunter Erika Smith, Mirta und Néstor Petz, Mercedes und Adriana Recosfky, Héctor, Salomón Rau, Daniel Villegas, Carlos Contreras und Ana Ingenthron.
Wir alle zusammen sind dabei, die Geschichte unserer Vorfahren zu erstellen.
Dieser Beitrag wurde vom Spanischen ins Deutsche übersetzt. Natürlich habe ich vorher um Erlaubnis gebeten. Großer Dank gilt Frau Jorgelina Fischer und Herrn Julio César Melchior.
Zutaten für den Teig:(für 4/5 personen) 1/2kg Mehl
2 Esslöffel Hefe 1 Prise Salz1 EiMilch
Zutaten für den Eintopf:
500g Fleisch in Würfel (schneiden)
4 Knoblauchzehen
1 große Zwiebel
Paprika- jeweils eine Rote, Gelbe, Grüne
2 Karotten
3 mittelgroße Kartoffel
Der Teig:
Legen Sie Mehl, Salz, Ei und Hefe in eine Schüssel. Etwas Milch dazugeben um die Zutaten leichter zu verbinden. Kneten Sie alles schön durch bis sie eine Teigkugel haben und lassen Sie diese für 15 Minuten stehen.
Zubereitung:
Strecken Sie mit einem Nudelholz den Teig bis dieser eine Dicke von ca. 1cm erreicht. Bestäuben Sie die gesamte Teigfläche mit etwas Mehl und bestreichen Sie es anschließend mit Öl. Rollen Sie den Teig auf und Zerschneiden es dann in ca. 4 oder 5 cm breite Stücke.
Strudel, Wickel Nudel oder auch Klees genannt
Legen Sie nun die Zutaten für den Eintopf in einen Topf. Setzen Sie die Teigrouladen oben auf den Fleisch- und Gemüsemix. Der Eintopf sollte nicht sehr flüssig sein und kann deswegen problemlos gegart werden. Sollte der Eintopf zu flüssig sein entfernen sie die Flüssigkeit und geben Sie diese später bei Bedarf hinzu.
Der Eintopf muss nun 20 Minuten bei sehr niedriger Hitze garen. Anschließend werden die Wickel Nudel mit Gemüse und Fleisch serviert. Guten Appetit.
Wickelnudel
Obige Bilder stammen alle von Jorgelina Fischer. Die Digitalisierung des Rezeptes ist ebenfalls ihr zu verdanken. Sie veröffentlicht unter anderem auch wolgadeutsche Biographien, Geburtsurkunden und Zeitzeugenberichte.
Jorgelina Fischer Aktivistin für Wolgadeutsche Geschichte in Argentinien Freizeit Forscherin mit Fachrichtung Digitalisierungsarbeiten
Ein detaillierter Auswanderungsbericht über ihren Großvater und dessen Weg nach Argentinien im orginaler wolgadeutscher Sprache finden Sie hier.
Das Gericht stammt aus dem Buch „die Gastronomie der Deutschen aus der Wolga“, der Verfasser ist der wolgadeutsche Schriftsteller Julio César Melchior aus Argentinien.
Schriftsteller und Aktivitst für Wolgadeutsche Geschichte in Argentinien.
Für weitere Informationen klicken Sie bitte hier. (Link kommt noch)
Den Rest kenne ich nicht. Ist auch nicht weiter schlimm, denn hier geht es nicht um die Nationalhymne Amerikas sondern um Russlanddeutsche die dort leben. Ich wusste schon länger, dass ein Paar meiner Verwandten damals dorthin ausgewandert sind, aber ich hatte keine Ahnung, dass es dort damals einen riesigen Einwanderungsstrom gab. Sie haben bis heute ihre Identität bewahrt und sehen sich nicht als Deutsche, sondern als Wolgadeutsche und der Mann, der das ermöglicht hat war Bernhard Warkentin.
Vorwort
In vielen Quellen spricht man nur vom Mennoniten Warkentin. Das lässt sich dadurch erklären, dass die Wolgadeutschen in den USA nach dem ersten und zweiten Weltkrieg ihre Identität teilweise verbargen. Die deutsche Sprache wurde abgeschafft und die Herkunft verschleiert.
„Aber er war Mennonit!“ würden jetzt viele sagen, aber eine Glaubensgemeinschaft ist keine Nation.
„Das ist ein Katholik! Kein Deutscher!“ so klingt das für mich. Außerdem ist man nicht Mennonit von Geburt aus, sondern erst ab dem Glaubensbekenntnis. Was war er vor dem Glaubensbekenntnis? Genau. Mehr habe ich dazu nicht zu sagen.
Zweitens. Ich habe sehr viele Ereignisse weggelassen. Wer will kann selbst noch recherchieren. Es lohnt sich.
Unternehmer. Pionier und Maßgeblich verantwortlich für den Wolgadeutschen Zustrom in die U.S.A.
Ursprung
Warenkentin wurde am 19.Juni 1847 in Altonau geboren. Diese Stadt gehörte einer wolgadeutschen Tochterkolonie Namens Molotschna an. Diese Kolonie wurde im alten Zarenreich gegründet und bewohnten überwiegend Deutsche Mennoniten aus Preußen, die wegen der dortigen Repressionen flüchteten.
Seine Eltern waren Bernhard Aron Warkentin (19. Dezember 1819, Altonau, Molotschna – 10. Februar 1894). und Helene Thiesen (30. Dezember 1815, Altounau, Molotschna).
Bernhard besuchte eine weiterführende Schule in Halbstadt (in etwa einem Gymnasium heutzutage). Anschließend besuchte er die Wirtschaftsuniversität in Odessa.
Wie er den Weg nach Amerika ebnete für uns ebnete
Sein Vater, Bernhard Aron Warkentin, hatte das Berufsbild des Müllers. Er stellte Mehl, Gewürze, Pflanzenfette, etc her und reiste bereits damals nach Sibirien um nach neuen Siedlungsmöglichkeiten ausschau zu halten.
Das „Angleichungsgesetz“ aus dem Jahre 1871 war bereits für viele wolgadeutsche Familien mennonitischen Glaubens Grund nach Ausweichmöglichkeiten zu suchen, da es gegen ihre Grundsätze des Glaubens verstoßen würde. (Ein Beispiel wäre z.B. das nicht Teilnehmen am Militärdienst, das dadurch verstoßen würde). Und so wurde Amerika zu einem Thema für viele Familien.
Mit der Entdeckerlust des Vaters und den drohenden Repressionen in der Heimat machte sich Bernhard Warkentin, damals erst 25, mit Gleichaltrigen – Philip Wiebe, Peter Dick und Jacob Bahr – auf den Weg nach Illinois, Amerika im Jahre 1872. Sie fanden Unterkunft bei Christian Krehbiel.
Christian Krehbiel, 1905. Mennonitschen Glaubens. Im Jahre 1851 mit der Familie aus Deutschland in die U.S.A. geflohen.
Das Ziel der Jungen Männer war es Agrikultur, Wirtschaft und die politischen Verhältnisse in den USA zu studieren. Innerhalb von 6 Monaten legte Bernhard 2400 Kilometer (3x die horizontale Länge Deutschlands) durch die Mitte der U.S.A und Kanada zurück. Er sah auf seinem Weg, dass die nördlichen Great Plains fast gänzlich unbesiedelt waren und die dortigen Einheimischen einfach keinen Weg fanden, diese für sie unfruchtbaren Länder zu bewirtschaften und er erkannte gleichzeitig das Potential seiner Landsleute für diese Gebiete.
Rot die Great Plains in Amerika.
Während seiner Reisen war er im ständigem Kontakt mit David Goerz, einer weiteren später sehr einflussreichen und nennenswerten Person russlanddeutscher Erfolge in den USA. Mit diesem hielt er sich immer wieder auf dem aktuellsten Stand seiner Heimat und organisierte später mit seiner Hilfe die Einreise.
David Goerz (1849-1914) und Helene von Riesen (1851-1928) Ebenfalls ein Held wolgadeutscher Geschichte.
Im darauffolgenden Jahr baute er eine Getreidemühle am Little Arkansas River (Fluss) in Halstead. Heutzutage ist es ein historischer Ort und steht unter Denkmalschutz. Die Forschungen in diesem Haus machten Kansas zum „Breadbasket of the world“.
Warkentin Haus in Halstead
Neben der Getreidemühle gründete er noch unter seiner Führung mit Hilfe der Summerfield Mennoniten, die“ Mennonite Board of Guardians“, die helfen sollte russlanddeutsche Mennoniten in die U.S.A. zu holen.
Seine gegründeter Betrieb verlief fantastisch und so wurde auch die Regierung auf den jungen Mann aufmerksam und fing an mit ihm zusammen zu arbeiten im Jahre 1874.
Mit Mark A. Carleton, aus dem U.S. Department of Agriculture, begann er mit verschiedenen Winterweizensorten zu experimentieren, diese wurden durch russlanddeutschen Einwanderer mitgebracht, die durch die Hilfe seines gegründeten Vereins in die USA gelangten. Schließlich fanden beide die perfekte Getreide Sorte für die schwierigen Gegenden der Great Plains – Eine Sorte aus dem Wolgagebiet, die sie „Turkey Red Hard Winter Wheat“ tauften.
Dieser Erfolg veranlasste nun gezielt und offiziell mit Unterstützung der U.S. Regierung in Russland nach Wolgadeutschen zu werben. Nach einem Treffen mit dem damaligen U.S. Präsidenten Grant wurde den Einwanderern zugesichert, dass im Falle eines Krieges, diese nicht den Militärdienst antreten müssten. Sie durften stattdessen einen Zivildienst im Krankenhaus ableisten. Neben diesen Dingen wurden auch die neuen Farmer stark subventioniert. Wenn ein Farmer auf einem verteilten Land 5 Jahre lang sich selbst versorgen konnte, dann gehörte dieses Land ihm.
Die geworbenen Immigranten siedelten in das sogenannte „Russlanddeutsche Dreieck“ – Dakota, Kansas und Nebraska. Auch in Kanada – in den Gegenden Alberta, Manitoba und Saskatchewan. Die neuen Einwanderer verwandelten in kürzester Zeit die dortigen Ödländer in wirtschaftliche blühende Landschaften.
Zum Vergleich um die Verdienste aufzuzeigen. Im Jahre 1870 wuchsen in Kansas 2,5 Millionen Büsche Weizen. Im Jahre 1908, zum Todejahr Warkentin, 100 Millionen. Ein Anstieg auf das Vierzigfache und so wurde Kansas durch seine Forschungen und die Bemühungen der Einwanderer der Titel „Breadbasket of the World“ verliehen. Natürlich nicht nur Kansas, sondern im ganzen Norden der Great Plains waren diese Errungenschaften zu sehen.
Im Mai 1910 würdigte F.D. Coburn, Vorsitzender des Kansas State Board of Agriculture, Bernhard Warkentin mit diesen Worten:
Vor dreißig Jahren war Kansas kein Weizen produzierendes Bundesland. Zum heutigen Zeitpunkt und den der letzten 10 Jahre führt Kansas die Weizenproduktion an, und der meiste Lob gebührt einem Mann, dem Verstorbenen Bernhard Warkentin aus Newton, Harvey country, Kansas. Es waren seine Bemühungen.
Zwischen 1874 und 1884, kamen durch Warkentins Anstrengungen rund 15.000 russlanddeutsche Mennoniten ins Land. Bis 1900 waren es bereits ganze 100.000. Und eine Volkszählung im Jahre 1920 ergab, dass in den USA bereits 300.000 Russlanddeutsche lebten. (Danke Warkentin)
Bernhard Warkentin war aber nicht nur politisch aktiv. Er war neben bei noch in vielen geschäftlichen Feldern aktiv. Er organisierte die Kansas state Bank of Newton, die Halstead state bank, bei der er ebefalls Direktor war. Er gründete die Millers National Insurance Company in Chicago, also ein nationales Versicherungsunternehmen für Müller. Und half bei der Errichtung der Bethel Universität und des Bethel Deaconess Krankenhaus in Newton.
Er starb im Jahre 1908, während einer Reise in den mittleren Osten. Auf einem Zug der Strecke Damaskus Beirut, bei der sich unabsichtlich ein Schuss aus einer Pistole in der benachbarten Kabine löste. Er wurde noch ins Krankenhaus in Beirut eingeliefert doch starb dort an seinen Verletztungen.
(Es gibt noch so vieles was man über diesen faszinierenden Mann aufschreiben könnte, aber nach ca. 21 Stunden recherche in tausenden von Quellen mache ich hier einen schlussstrich. Ich habe sehr viel ausgelassen. Wer englisch kann und mehr über ihn herausfinden möchte sollte das tun. Letztendlich bleibt nur noch zu sagen, dass er ein Vorbild für die russlanddeutsche Geschichte ist. Er war in so unglaublich vielen Dingen tätig, dass man sich fragt wie ein einziges Leben dafür ausreicht.)